Unterwegs im Okavango-Delta
Der Okavango entspringt im regenreichen Bergland Angolas und ist der größte Fluß der Erde, der das Meer nicht erreicht, denn er versickert in einem 15000 qkm großen Delta im Sand der nördlichen Kalahari-Wüste. In dieser riesigen Oase inmitten der Wüste leben fast alle Tiere der afrikanischen Tierwelt im Überfluß. Insbesondere die massive Verzögerung der Flut, die wahrscheinlich auf die starke Vegetationsdichte im Delta zurückzuführen ist, hat enorme Bedeutung für die Tierwelt in der Region, da dadurch die Flut genau zum Höhepunkt der Trockenzeit am Ende des Deltas angelangt und damit erst die Grundlage für das reiche Tierleben schafft. Während der Okavango bei den Popa-Wasserfällen am Anfang des Pfannenstiels seinen Höchststand bereits im März erreicht, dauert es etwa vier Monate, bis die Flut den Thamalakane bei Maun am anderen Ende des Deltas erreicht und dadurch eine Wasserfläche von etwa 15.000 Quadratkilometer schafft.
Die Camps im Delta sind ausschließlich mit dem Flugzeug zu erreichen. Im Delta leben keine Eingeborenen, so ist die Tierwelt in ihrem Lebensraum hier noch relativ ungestört. Ein großes Problem sind jedoch auch hier die Wilderer, die den Nashornbestand fast schon gänzlich vernichtet haben. Der Tier- und Artenreichtum des Okavango-Deltas ist einzigartig, obwohl dieses Gebiet ja eigentlich inmitten der großen unfruchtbaren Kalahari liegt.
|