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Die Band - Pink Floyd 

Pink Floyd wurde 1965 von Syd Barrett, Roger Waters, Rick Wright und Nick Mason gegründet. Mit ihrer Musik, den Klängen und der visuellen Gestaltung ihrer Platten und Bühnenauftritte schufen sie einen unverwechselbaren und seinerzeit völlig neuartigen Stil, der von großem kommerziellen Erfolg war. Die Angaben über die Zahl ihrer verkauften Tonträger schwanken zwischen 260 und 300 Millionen.
Unter der Regie des ersten Sängers und Gitarristen Syd Barrett gehörte die Band zunächst zu der britischen Bewegung des Psychedelic Rock. Nach dem durch Drogenkonsum und psychische Probleme bedingten Ausstieg des Frontmanns entwickelten die verbliebenen Mitglieder einen neuen, eigenständigen Stil mit Einflüssen aus Progressive Rock, Blues, Jazz sowie klassischer und Neuer Musik.

Geschichte

Die Wurzeln der Band gehen zurück auf die Schulzeit von Syd Barrett, Roger Waters und David Gilmour in Cambridge. Barrett und Waters besuchten das Hills Road Sixth Form College, Gilmour die Perse School in derselben Straße. Barrett und Gilmour trafen sich in den Mittagspausen zum Gitarrespielen und gaben vereinzelt Straßenkonzerte. Zu einer Bandgründung kam es allerdings noch nicht. 1963 ging Barrett nach London. Gilmour gründete die Band Joker’s Wild und zog ab 1966 mit einer weiteren Band relativ erfolglos durch Spanien und Frankreich.

Die Aera Syd Barrett: 1965 bis 1968

1964 kam Roger Waters nach London und lernte bei seinem Architekturstudium an der Polytechnischen Hochschule Nick Mason und Rick Wright kennen. Sie gründeten die Cover-Band Sigma 6 und interpretierten aktuelle Blues- und Beatsongs. Mitglieder der Band waren auch die Sängerin und spätere Ehefrau von Richard Wright, Juliette Gale, der Bassist Clive Metcalf und der Sänger Keith Noble. Sie änderten den Namen in The Tea-Set, und Gitarrist Bob Klose kam hinzu.

 

 

1965 trat Syd Barrett als Sänger und Gitarrist der Band bei. Gale, Metcalf und Noble traten bald darauf aus, und Roger Waters stieg von Gitarre auf Bass um. Barrett gab der Band den Namen The Pink Floyd Sound, abgeleitet von den Vornamen seiner beiden Lieblings-Bluesmusiker Pink Anderson und Floyd Council. Nach Aufnahme der Demos Lucy Leave und I’m a King Bee ging Bob Klose.] Der Name wurde auf The Pink Floyd und 1968 schließlich zu Pink Floyd verkürzt. Ab 1966 spielten Pink Floyd im Londoner Untergrundclub UFO, in dem sie sich schnell einen Namen machten und zur Hausband wurden. Die ersten Erwähnungen in der Presse erfolgten in der Untergrundzeitung The International Times sowie in der Sunday Times im Oktober 1966. In beiden Artikeln wurde über den Aufritt von Pink Floyd im Roundhouse berichtet. Im 10. März 1967 veröffentlichten Pink Floyd ihre erste Single Arnold Layne bei EMI. Der Rundfunksender Radio London verweigerte die Ausstrahlung des Stückes mit Verweis auf den Text, in dem es um einen Transvestiten geht, der Unterwäsche stiehlt. Die Quellen sind sich aber uneins darüber, ob es der Piratensender Wonderful Radio London oder BBC Radio London gewesen ist. Am 16. Juni desselben Jahres erschien ihre zweite Single See Emily Play.

Barrett war prägend für die frühen Jahre von Pink Floyd, gab die psychedelische Richtung vor und schrieb fast alle Stücke für das erste Album The Piper at the Gates of Dawn sowie die ersten drei Singles. Mit wachsender Popularität der Band verschlechterte sich seine psychische Verfassung allmählich, verstärkt durch maßlosen Drogenkonsum, was die Zusammenarbeit mit ihm zunehmend erschwerte. Teils stand Barrett nur noch regungslos auf der Bühne, statt zu spielen. So kam es, dass David Gilmour, dessen eigene Gruppe sich gerade auflöste, Anfang 1968 als fünftes Mitglied aufgenommen wurde. Aus diesem Anlass entstand eine Reihe offizieller Fotos, die die einzigen sind, die alle fünf Musiker gemeinsam zeigen. Gilmour sollte Barrett bei Live-Auftritten zunächst nur unterstützen, ersetzte ihn aber schließlich ganz. Barrett blieb als Songwriter vorerst erhalten, bis am 2. März 1968 entschieden wurde, ohne ihn weiterzumachen. Auf dem zweiten Album A Saucerful of Secrets ist nur noch eine einzige Komposition von Barrett enthalten. Seine restlichen Stücke aus dieser Zeit wurden 1970 auf zwei Soloalben eingespielt, zum Teil unter Mitwirkung der anderen Pink-Floyd-Mitglieder. Die Auseinandersetzung der restlichen Gruppe mit dem Abgang Barretts und seiner psychischen Erkrankung durchzieht das weitere Werk der Gruppe.

Auspraegung eines neuen Stils: 1968 bis 1970

Auftritte der Gruppe, vor allem im Londoner UFO-Club, weckten das Interesse von Filmregisseuren an ihrer Musik. Die Band erhielt mehrere Aufträge zur Mitwirkung an Filmsoundtracks, so bei den Filmen Zabriskie Point und More. Die Platte More erschien fast zeitgleich mit dem Doppelalbum Ummagumma, das eine experimentelle Studioplatte und einen Live-Teil umfasst.

Atom Heart Mother von 1970 ist das erste Pink-Floyd-Album, das in Großbritannien den ersten Platz der Albumcharts erreichte. Neben drei Songs, die vom Folk beeinflusst sind, enthält es die 23-minütige Suite Atom Heart Mother, bei der ein Orchester und ein teilweise experimentell eingebrachter Chor zum Einsatz kamen, sowie die 13-minütige Soundcollage Alan’s Psychedelic Breakfast. Der Nachfolger Meddle belegte Platz 3. Die zweite Seite der Schallplatte füllt das 23 Minuten lange Echoes aus, das mit seinen introvertierten Texten auf das nachfolgende Konzeptalbum The Dark Side of the Moon verwies. In den USA blieb der Erfolg zunächst aus – über Platz 55 kam man dort trotz gut besuchter und umfangreicher Tourneen nicht hinaus. Einen Achtungserfolg brachte dort der Filmsoundtrack Obscured by Clouds ein, das als erstes ihrer Alben in die amerikanischen Top 50 einstieg. Free Four, ein Song mit vergleichsweise schnellem Tempo, wurde öfter von US-amerikanischen Radiosendern gespielt als jede andere ihrer früheren Singles.

Weltweite Erfolge: 1971 bis 1975

In den folgenden Jahren wurden Pink Floyd zu einer der erfolgreichsten Rockbands weltweit. Dabei entwickelte sich Roger Waters immer mehr zum Bandleader und hauptsächlichen Songwriter. Ab 1973 schrieb er – bis zu seinem Ausstieg Mitte der 1980er Jahre – sämtliche Songtexte der Band, und auch sein Einfluss auf die Musik wuchs zusehends. Auf seinen Ideen basierte auch das erste Konzeptalbum der Gruppe, The Dark Side of the Moon, das im März 1973 mit Kompositionen aller vier Mitglieder erschien. Von der zeitgenössischen Kritik zunächst verhalten aufgenommen, avancierte es zu einem Klassiker der Rockmusik. Es war die erste Veröffentlichung der Band, die auch in den USA durchschlagenden Erfolg hatte, dokumentiert durch Platz 1 in den Charts und eine sehr erfolgreiche Tour, die den Superstarstatus der Band zementierte. Das Album, das vom Leitmotiv „Wahnsinn“ geprägt war, hielt sich von 1973 bis 1988 genau 740 Wochen in den amerikanischen Billboard-Charts – bis heute ein unübertroffener Rekord (diese Charts umfassen die Top 200-Alben und berücksichtigen nicht nur Verkäufe, sondern auch Radio-Einsätze). Es wird vermutet, dass die für diesen Rekord erforderlichen Mehrfachkäufe auch dadurch zustande kamen, dass das Album aufgrund seiner außergewöhnlichen Klangqualität lange als Referenzalbum zum Test von High-End-Stereoanlagen diente und schon leichte Kratzer auf der Schallplatte audiophile Fans zu einem erneuten Kauf bewegten. Als das Album 1983 auf CD erschien, gab es wiederum eine Flut von Käufen, die dann aber stetig abnahm, bis das Werk ganz aus den Billboard-Charts verschwand.

Das Nachfolgewerk Wish You Were Here von 1975 war explizit Syd Barrett gewidmet. Die Songs Wish You Were Here und Shine On You Crazy Diamond beziehen sich auf das Gründungsmitglied. Während der Studioarbeiten erhielt die Band Besuch vom psychotischen Barrett, der sich in den vergangenen Jahren stark verändert und den Bezug zur Realität verloren hatte. Rick Wright bezeichnete die Schallplatte später als das beste Pink-Floyd-Album und den Song Shine On You Crazy Diamond als besten Pink-Floyd-Song, an dem er nicht die kleinste Veränderung vornehmen würde. Die Nachfrage nach der Platte war bereits vor ihrem Erscheinen enorm; allein in Großbritannien lagen 250.000 Vorbestellungen vor. Das Album gilt als der zweite Klassiker im Katalog der Band.

1975 kauften Pink Floyd eine ehemalige Kirche in der Britannia Row im Londoner Stadtteil Islington, wo sie neben Büros und Lager auch die eigenen Britannia Row Studios unterbrachten. Dort wurden seitdem Teile der Studioalben der Band aufgenommen. Die Veranstaltungstechnik wurde im selben Jahr als Britannia Row Productions ausgelagert und war zunächst im selben Gebäudekomplex beherbergt.

Die Aera Roger Waters: 1976 bis 1985

Das Album Animals von 1977, das teilweise auch in pinkfarbenem Vinyl gepresst wurde, besteht aus drei Kompositionen mit Laufzeiten zwischen zehn und 17 Minuten und dem umrahmenden Akustikstück Pigs on the Wing. Erstmals enthielt ein Pink-Floyd-Album fast ausschließlich Songbeiträge von Roger Waters; nur an Dogs war Gilmour maßgeblich als Komponist beteiligt. Allerdings füllte das Lied dafür eine komplette Albumseite. Musikalisch (auch durch den Einfluss der Punkbewegung) deutlich rauer als die Vorgängeralben gehalten und mit politisch-sarkastischen Texten versehen, wurde das Album trotz überzeugender Verkaufszahlen von Fans und Kritikern insgesamt weniger positiv aufgenommen als seine direkten Vorgänger, da es nicht den elegischen Klang bot, an den sich die Fans seit Meddle gewöhnt hatten. Die Konzerte vor großem Publikum empfand besonders Waters als sehr anstrengend und entfremdend. Bei späteren Tourneen wurden keine Songs von Animals mehr gespielt.

Das wohl ehrgeizigste und größte Projekt war dann die Konzeption des Albums The Wall im Jahr 1979. Die Aufnahmen markierten erste schwerwiegende Differenzen zwischen den Bandmitgliedern, vornehmlich Gilmour und Waters, über die Frage, wohin sich die Band entwickeln sollte. Ein letztes Mal konnten die Konflikte aber in Kreativität umgesetzt werden. Waters setzte seine Linie dabei alles in allem durch, bis auf wenige Ausnahmen stammten auch alle Songs von ihm. Gilmour war als Komponist vor allem an Run Like Hell und Comfortably Numb beteiligt, wobei letzteres ursprünglich auf seinem Soloalbum erscheinen sollte, er steuerte aber auch bei anderen Songs wesentliche Gesangs- und Gitarrenparts bei. Wright, der sich auch als Musiker der Kritik der übrigen Bandkollegen ausgesetzt sah, verließ die Band nach dem Ende der Aufnahmen: Zum Bruch kam es im Herbst 1979, als Wright sich dazu entschieden hatte, in Griechenland zu bleiben, statt an der letzten Session teilzunehmen. Waters konnte Gilmour daraufhin überzeugen, Wright zu entlassen. Dieser nahm zwar noch an den folgenden The-Wall-Konzerten teil. Offiziell nie bekanntgegeben, wurde er aber aus der Floyd-Partnerschaft ausgezahlt; zudem wurden weitere, von der Fertigstellung der diversen Wall-Projekte abhängige Honorare vereinbart. Waters behauptete später, Wright sei zum „Spielen“ zu ausgebrannt gewesen und hätte dem Produzenten Bob Ezrin und dem Studiomusiker Peter Wood viele Keyboardparts auf The Wall überlassen. Nach anderen Berichten wurde er von Waters aufgrund von Drogenproblemen entlassen. Wright meinte allerdings: „Roger und ich kamen einfach nicht mehr miteinander zurecht. Egal was ich machte, er war dagegen. Es war für mich unmöglich, mit ihm zu arbeiten.“

Das Album gilt, wiewohl beim Erscheinen durchaus umstritten, allgemein als das letzte „klassische“ Werk der Band. Das Konzeptalbum trägt stark autobiografische Züge von Roger Waters und beschreibt die zunehmende, durch eine starke Vereinnahmung von Seiten der Mutter und den Verlust des Vaters begründete Vereinsamung eines Rocksängers. Ein letztes Mal waren zudem Anspielungen auf das Schicksal Syd Barretts enthalten, denn auch Pink, die Hauptfigur von The Wall, ist ein Rockmusiker, der den Kontakt zur Realität verliert. Eine aufwendige Bühnenshow umrahmte diesen Inhalt: Während der ersten Konzerthälfte wurde auf der Bühne eine Mauer errichtet, die die Entfremdung zwischen Musikern und Publikum symbolisieren sollte. In der zweiten Hälfte spielte die Band hinter der Mauer, auf der Vorderseite wurden verschiedene Clips projiziert. The Wall wurde nur an vier Orten live aufgeführt: in Los Angeles, New York, London und Dortmund (1981). 1990, kurz nach dem Fall der Berliner Mauer, führte Roger Waters The Wall noch einmal mit eigenen prominenten Gastmusikern auf dem Mauerstreifen in Berlin zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz auf. Ab dem Jahr 2010 führte Roger Waters mit seinem Solo-Projekt The Wall in einer langen, weltweiten Tour mit einer multimedialen Show in vielen Ländern erneut auf.

The Wall wurde 1982 von Alan Parker mit Bob Geldof in der Hauptrolle unter dem Titel Pink Floyd – The Wall verfilmt, wobei sich die Musik im Film und auf dem Konzeptalbum in einigen Stücken und Gesangsparts voneinander unterscheiden. Gilmour gab später zu Protokoll, dass vor allem in diesem Zusammenhang, nicht bereits während der Arbeit am Album, die Konflikte zwischen ihm und Waters eskaliert seien.

Das anschließende Album The Final Cut von 1983 stammte folglich vollständig aus der Feder von Roger Waters und ist seinem Vater Eric Fletcher Waters gewidmet, der im Zweiten Weltkrieg fiel. Kompositorisch ist das Album eine Waters-Soloarbeit („written by Roger Waters, performed by Pink Floyd“) und enthält bezeichnenderweise zahlreiche Songs, die die übrigen Musiker ursprünglich als „zu schwach“ abgelehnt hatten; auch die Reaktionen der Kritik waren insgesamt eher verhalten. Gilmour, auf The Wall noch prominent als Sänger und Gitarrist vertreten, tritt auf dem Album kaum in Erscheinung.

Die Aera David Gilmour: 1987 bis 1995

1985 führten die Spannungen zwischen Waters und Gilmour zum Ausstieg Waters, der die Band daraufhin für aufgelöst erklärte. Eine lange juristische Auseinandersetzung um den Bandnamen folgte: Gilmour, dessen Soloprojekt zuvor nur wenig Aufmerksamkeit erfahren hatte, wollte zusammen mit Mason unter dem Namen Pink Floyd weitermachen und setzte sich vor Gericht schließlich durch. Jahre später räumte Waters ein, sein Versuch, Pink Floyd gegen den Willen der anderen Musiker aufzulösen, sei ein Fehler gewesen.

Noch während der Aufnahmen zu dem neuen Projekt A Momentary Lapse of Reason stieß auch Wright wieder hinzu, allerdings noch nicht als Vollmitglied, da Gilmour und Mason das Album alleine finanziert hatten. Es war am Ende eher ein Soloprojekt von Gilmour, stieß aber bei den Fans auf Begeisterung. Die Reaktionen der Kritiker, die teils Schwächen im Songmaterial konstatierten, die durch eine bombastische, dem Zeitgeist entsprechende Produktion überdeckt würden, und insbesondere die Qualität der Texte bemängelten, waren dagegen geteilt. Trotz der anhaltenden juristischen Auseinandersetzung mit Waters startete man am 9. September 1987 zu einer Welttournee, bei der auch zahlreiche Songs aus der Waters-Ära gespielt wurden; allerdings konnte Waters erreichen, dass nie mehr als drei Songs von The Wall aufgeführt werden durften (in der Regel waren dies Comfortably Numb, Run like Hell und Another Brick in the Wall).

Eine Station der Tournee war am 16. Juni 1988 der Berliner Reichstag, in unmittelbarer Nähe zur Berliner Mauer. Jenseits der Mauer, an der Straße Unter den Linden, standen ungefähr 5000 junge Menschen still und andächtig, um einige Töne zu erhaschen.

Gegen Ende der Tour fand am 15. Juli 1989 vor rund 200.000 Zuschauern ein Konzert auf einer schwimmenden Insel vor dem Markusplatz in Venedig statt. Die letzte Veranstaltung war am 18. Juli 1989 in Marseille im Stadion Velodrome. Die Streitigkeiten zwischen Waters und der restlichen Band endeten mit einer vorläufigen Vereinbarung, in der die Rechte und Anteile an den Alben, den Songs und dem Bandnamen geregelt wurden.

Roger Waters tourte derweil weiterhin mit namhaften Gastmusikern und schrieb eigenes Material. In seinem Liveprogramm griff er ebenfalls auf viele Pink-Floyd-Stücke zurück. Pink Floyd ohne Waters beschränkten sich weiterhin darauf, gemäß der Vereinbarung mit Waters pro Konzert nie mehr als drei Stücke von The Wall aufzuführen (davon ausgenommen sind Gilmours Kompositionen Run Like Hell und Comfortably Numb).

Seit dem 1992 veröffentlichten Video La Carrera Panamericana war Wright wieder Vollmitglied der Band. Der Soundtrack des Videos enthält mehrere nur hier veröffentlichte Musikstücke aus der Feder der drei verbliebenen Floyds. Das Trio brachte dann im Frühjahr 1994 das Album The Division Bell heraus. Der kommerzielle Erfolg der CD war sehr viel größer als die Zustimmung der Kritik, die überwiegend künstlerischen Stillstand, Sentimentalität, Selbstplagiate und Einfallslosigkeit konstatierte. Es folgten eine anschließende Welttournee und das Live-Album Pulse (1995).

In den folgenden 19 Jahren erschien kein neues Material mehr.

Post Division Bell Aera: 1995 bis 2005

Pink Floyd wurden 1996 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

2000 legte man das Doppelalbum Is There Anybody Out There? The Wall Live 1980-1981 vor, 2001 eine Doppel-CD (Best of) namens Echoes. Zu der Zeit gelangten erstmals Gerüchte an die Öffentlichkeit, Waters würde sich, vermittelt durch Mason, den übrigen Musikern langsam wieder annähern. Eine DVD-Version des Konzertes von 1971 im Amphitheater von Pompeji erschien 2003, ohne dass die Mitarbeit der Musiker gewünscht wurde. Gilmour distanzierte sich später deutlich von dieser DVD.

Im Rahmen der von Bob Geldof organisierten Live-8-Veranstaltung, zu der unter anderem ein Konzert im Londoner Hyde Park gehörte, traten Pink Floyd, einschließlich Roger Waters, im Juli 2005 auf. Damit spielten sie erstmals (und zugleich letztmals) seit 1981 wieder in der Besetzung der Zeit ihrer größten Erfolge zusammen und nährten Spekulationen rund um eine „Reunion-Tour“ oder gar ein neues Album. Sie spielten Speak to me/Breathe/Breathe Reprise, Money, Wish You Were Here und Comfortably Numb. In Bezug auf weitere Auftritte wechselte Gilmour bei Interviews anlässlich seiner Solo-Tour im Jahr 2006 mehrfach seine Meinung. Waters hingegen erklärte, ebenso wie Nick Mason, er sei sehr gerne zu einer Zusammenarbeit bereit. In einem Interview im September 2007 äußerte sich Gilmour zuletzt wieder skeptisch zu einer nochmaligen Wiedervereinigung der Band: „Was ich mitteilen kann ist, dass die Aussichten auf eine Reunion von Pink Floyd wirklich extrem gering sind, abgesehen von einmaligen, wichtigen Anlässen, wie ‚Live 8‘ einer war.“ Allerdings könne und wolle er das offizielle Ende von Pink Floyd nicht verkünden, zumal es rechtliche Gründe gebe, die ihn daran hinderten.

Juengere Entwicklungen seit 2005

Am 7. Juli 2006 starb Pink-Floyd-Mitbegründer Syd Barrett im Alter von 60 Jahren. Bei einem Gedenkkonzert am 10. Mai 2007 traten neben Künstlern wie Chrissie Hynde und Damon Albarn auch Roger Waters und die übrigen drei Mitglieder von Pink Floyd auf, jedoch getrennt voneinander. Waters spielte zum Ende der ersten Hälfte sein Stück Flickering Flame. Begleitet wurde er von Keyboarder Jon Carin, der bereits auf den Floyd-Tourneen zwischen 1987 und 1994, auf Waters’ Solo-Konzerten in den Jahren 2000 und zwischen 2006 und 2008, bei Pink Floyds Live-8-Auftritt sowie bei Gilmours Tournee 2006 spielte. Gilmour, Wright und Mason spielten dann (vor dem Finale) als letzte Künstler des Abends Arnold Layne. Eigentlich hätte Waters in der zweiten Hälfte des Konzerts noch Shine On You Crazy Diamond spielen sollen; er war jedoch in der Pause gegangen und deshalb auch beim Finale nicht mehr dabei.

Die DVD-Veröffentlichung eines Mitschnitts der 1994er-Tour mit dem Titel Pulse, die bereits 1995 durch das gleichnamige Live-Album dokumentiert wurde, wurde 2006 zu einer der meistverkauften Musik-DVDs und gewann zahlreiche Preise. 2007 erschien zum vierzigjährigen Jubiläum der Erstveröffentlichung des Albums The Piper at the Gates of Dawn ein limitiertes 3-CD-Boxset mit der Stereo- und Monoabmischung des Albums und zusätzlich den drei Singles aus dem Jahr 1967 sowie zuvor unveröffentlichten Alternativversionen von Songs des Albums.

2008 wurden Pink Floyd mit dem Polar Music Prize ausgezeichnet. Bei der Verleihung durch den schwedischen König Carl XVI. Gustaf waren Nick Mason und Roger Waters anwesend.

Am 15. September 2008 starb Pink-Floyd-Mitbegründer Richard Wright im Alter von 65 Jahren an Krebs. Damit sind die Hoffnungen der Fans auf eine Wiedervereinigung in der Besetzung der Jahre nach 1968 endgültig zerstört. David Gilmour würdigte Wright auf seiner Website mit einem emotionalen Nachruf, in dem er ihn als ruhigen und bescheidenen Menschen sowie als wichtigen Freund und Teil seiner musikalischen Laufbahn bezeichnete. Auch Waters nutzte seinen Internet-Auftritt, um an Richard Wright zu erinnern. Dabei merkte er an, dass man Wrights musikalischen Einfluss bei Pink Floyd gar nicht groß genug schätzen könne. Er erinnerte dabei an Songs wie Us & Them oder The Great Gig In The Sky, die beide aus der Feder Wrights stammen. Gleichzeitig brachte er zum Ausdruck, dass er sich glücklich schätze, bei Live 8 noch einmal mit Wright aufgetreten zu sein, und er es bedauere, dass es im Anschluss daran keine weiteren Auftritte mit Wright, Gilmour und Mason gegeben habe.

Nick Mason gab in einem Interview im April 2009 an, dass er sich nach dem Tod von Wright nur sehr schwer vorstellen könne, dass Pink Floyd noch einmal auftreten werden. Am 10. Juli 2010 traten Waters und Gilmour zugunsten der „Hoping Foundation“ (Hope and Optimism for Palestinians in the Next Generation) vor ca. 200 geladenen Gästen gemeinsam auf und spielten dabei eine Coverversion von To Know Him is To Love Him, die Pink-Floyd-Songs Wish You Were Here und Comfortably Numb sowie als Zugabe Another Brick In The Wall (Part 2). Begleitet wurden die beiden unter anderem von Chester Kamen, Harry Waters, Andy Newmark und Guy Pratt. Waters ließ daraufhin verlauten, dass ein Auftritt von David Gilmour auf Waters’ kommender Tournee geplant sei. Schließlich kam es am 12. Mai 2011 in der Londoner O2 Arena tatsächlich zu dem angekündigten Gastauftritt von David Gilmour bei dem Stück Comfortably Numb. Am Ende des Konzertes spielten Waters und Gilmour, begleitet vom ebenfalls anwesenden Schlagzeuger Nick Mason, Outside The Wall. Waters war dabei an der Trompete zu hören, während Gilmour Mandoline spielte und Mason ein Tamburin schlug. Im Anschluss daran verließen die drei noch lebenden Mitglieder von Pink Floyd unter dem frenetischen Jubel der Fans gemeinsam die Bühne. Es handelte sich dabei aber nicht um eine offizielle Pink-Floyd-Reunion, wie in einem Teil der Presse fälschlicherweise danach zu lesen war.

Später traten die restlichen Pink-Floyd-Mitglieder nicht mehr gemeinsam auf, jedoch gab es Auftritte einzelner Mitglieder, die dann Stücke von Pink Floyd spielten. So trat zuletzt Nick Mason im Rahmen der Abschlussveranstaltung der Olympischen Spiele in London am 12. August 2012 mit dem Stück Wish You Were Here auf.

Am 5. Juli 2014 gab Gilmours Ehefrau Polly Samson in einer Nachricht über den Kurznachrichtendienst Twitter die Veröffentlichung eines neuen Albums mit Songmaterial, das großenteils bereits 1994 mit Richard Wright während der Aufnahmen zu The Division Bell entstand, im Oktober 2014 bekannt. Das Album solle The Endless River heißen. Der Titel geht auf eine Textzeile aus dem Song High Hopes zurück. Die ursprünglich als Instrumentalstücke angelegten Kompositionen waren von Gilmour und Mason seit 2013 überarbeitet, erweitert und teils mit Texten und Gesang versehen worden. Zur viralen Verbreitung entschied man sich, weil ein nicht genannter Insider zuvor der Boulevardzeitung The Sun Informationen zum Album zugetragen hatte. Entgegen den Aussagen von Polly Samson sollte das neue Album nun im November 2014 erscheinen. Es erschien schließlich am 7. November 2014 auf CD, LP und Bluray, Waters war an den Aufnahmen nicht beteiligt. Gilmour und Mason bestätigten gegenüber BBC-Redakteur Matt Everitt, nach The Endless River keine weiteren Alben von Pink Floyd mehr zu veröffentlichen.

Wegweisender Technikeinsatz

Pink Floyd nutzten im Verlauf ihrer Bandgeschichte häufig wegweisende Technik. Sie setzten erstmals gezielt das Binson Echorec als Effektgerät ein, um damit u. a. die Bassläufe von One of These Days (auf Meddle) zu erzeugen. Auch analoges Sampling in Form von Tapeloops wurde von ihnen verwendet. Diese Technik hatten Pink Floyd 1970 beim Avantgarde-Künstler Ron Geesin entdeckt, der auch an ihrem Album Atom Heart Mother mitarbeitete. Besonders stark wurde die Technik auf The Dark Side of the Moon verwendet, unter anderem beim Registrierkassen-Loop des Songs Money und dem Albumintro Speak to Me.

Im Studio profitierte die Band von den Aufnahmebedingungen der Abbey Road Studios, in denen bereits die Beatles gearbeitet hatten, sowie – bei Atom Heart Mother und The Dark Side of the Moon – von der Mitwirkung des Toningenieurs Alan Parsons, der auch als Produzent fungierte. In ihren Live-Shows perfektionierten Pink Floyd die Technik der Quadrofonie (die von ihnen erfolglos auf einigen Alben getestet wurde), indem sie mit Hilfe eines sogenannten Azimut-Koordinators vorgefertigte Sounds durch die Halle, unter anderem hinter das Publikum, wandern ließen. Schließlich gehörte Pink Floyd zu den ersten Rockbands, die (auf dem Album The Dark Side of the Moon) einen Synthesizer als zentrales Instrument verwendeten, den EMS-Synthi-AKS-Synthesizer. Beispielsweise basiert der Song On the Run fast ausschließlich auf einer repetitiven Synthesizer-Sequenz.

*Quelle: Wikipedia.de